Food Freedom

Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es um deine Beziehung zum Essen steht? Bist du total verliebt, genussvoll vergeben oder ist es eher kompliziert, eine On-Off-Beziehung mit tollen ersten Dates und dann wird aber nie was Ernsthaftes draus?

FOOD FREEDOM spielt da auch eine große Rolle dabei oder ist vielleicht wohl sowas wie der Lottogewinn in der Liebe: Traumpartner*in, single, attraktiv, bindungswillig und bereit für die wahre, echte Liebe, die hält 😊

Ich möchte dir in diesem Beitrag den Begriff FOOD FREEDOM näherbringen bzw. auch häufige Fragen diesbezüglich beantworten. Die wohl wichtigste: was hast du davon überhaupt!

Was das Wörterbuch sagt

Was ist jedoch überhaupt mit FOOD FREEDOM gemeint? Ganz klar stammen diese beiden Wörter aus dem Englischen. Wenn wir es mal ganz genau runterbrechen, dann kann man sie wie folgt übersetzen (Quelle: www.leo.org) :

FOOD = Essen, Lebensmittel, Nahrung

FREEDOM = Freiheit, Freiraum, Ungezwungenheit, Ungebundenheit

Versucht man also den Begriff FOOD FREEDOM in die deutsche Sprache zu übersetzen, wäre es wohl die Essensfreiheit bzw. die Freiheit rund um Lebensmittel oder eine ungezwungene Nahrungsaufnahme. (wie du merkst, hakt es ein wenig bei der deutschen Übersetzung, daher bleib ich lieber beim Englischen Begriff)

Für mich persönlich bedeutet FOOD FREEDOM die Freiheit rund ums Essen, ein Gefühl von Ungezwungenheit & Leichtigkeit im Kopf – frei von all diesen schlechten Gedanken.

Tisch mit verschiedenen orientalischen Speisen

Deine Beziehung zum Essen

Bei FOOD FREEDOM geht es ganz stark um die persönliche Beziehung zum Essen. Viele würden wohl meinen, sie haben eine gute Beziehung zum Essen, immerhin tun sie es ja tagtäglich seit ihrer Geburt. Hast du dich jedoch schon mal wirklich damit auseinandergesetzt?

Welche Gefühle und Gedanken kommen hoch, wenn du an Essen denkst? Sind es Stress und Frust oder Freude und Genuss?

Wenn du daran denkst, was du morgen essen sollst, löst das Überforderung und Zweifel oder doch Vorfreude und Zufriedenheit in dir aus?

Die Antworten auf diese Fragen können bereits ein guter Indikator dafür sein, wie viel FOOD FREEDOM oder eben Freiheit und Ungezwungenheit du rund ums Essen hast und lebst.

Was ist also dieser FOOD FREEDOM?

FOOD FREEDOM steht dafür, dass du die Kontrolle über deine Essensentscheidungen hast und nicht das Essen (oder die damit verbundenen Gedanken) dich kontrollieren. Jetzt denkst du dir vielleicht – natürlich habe ich die Kontrolle über meine Essensentscheidungen, wer denn sonst?

Dann möchte ich dir hier ein paar Beispiele geben:

  • Du bist in einem Lokal, schaust dir die Speisekarte an. Wählst du das Gericht, auf das du so richtig Lust hast oder das mit den vermeintlich wenigsten Kalorien oder die „gesunde“ Variante? Pizza oder doch Salat?
  • Du hast Gusto auf Süßes, denkst dir aber, das ist viel zu viel Zucker, Fett und Kalorien und greifst daher zum gesunden Apfel.
  • Es ist 10.30 Uhr, du sitzt im Büro und hast Hunger. Anstatt diesem Körpersignal nachzugehen und einen Snack zu essen, trinkst du einen Kaffee. Denn du hast ja erst gefrühstückt.
  • Du kaufst die Chips & Co. gar nicht erst ein, denn du weißt „einmal im Haus, ist alles in kürzester Zeit weg“.

Lebst du den FOOD FREEDOM hast du eine neutrale bzw. positive Beziehung zum Essen und zu allen Lebensmitteln, frei von Verboten, Regeln, Vorschriften oder negativen Gefühlen. Egal, ob du nun eine bunte Salatschüssel oder einen Schokoriegel isst, du stehst beidem grundsätzlich neutral gegenüber und vertraust darauf, dass es genau das ist, was du gerade brauchst und dir gut tut.

Du verurteilst dich also nicht, weil du den Schokoriegel isst oder mal einen Tag kein Obst gegessen hast. Es geht weniger darum, was gegessen wird, sondern viel mehr wie, also einerseits das Essverhalten, andererseits jedoch auch den emotionalen und mentalen Zustand, den eine Essensentscheidung in dir auslöst.

Sowohl das Konzept von Intuitiver Ernährung (Intuitive Eating nach Tribole & Resch) als auch Achtsames Essen (Mindful Based Eating) können dich unterstützen, um FOOD FREEDOM wieder zu erlernen oder überhaupt erst in dein Leben zu implementieren.

 

Wozu ist FOOD FREEDOM überhaupt nötig?

Es steht wohl außer Frage, dass FOOD FREEDOM gerade für Personen mit Essstörungen ein großes Ziel sein sollte und ist. Jedoch zeigt sich, dass viele Menschen ein gestörtes Essverhalten oder eben eine komplizierte oder schwierige Beziehung zum Essen haben. Und selbstverständlich profitieren gerade diese Menschen davon, sich um diese Beziehung zu kümmern.

Denn egal, ob Essstörung, gestörtes Essverhalten oder komplizierte Beziehung zum Essen – jede/r Betroffene weiß, wie sehr auch die mentale Gesundheit und der Körper darunter leiden: einmal mehr, einmal weniger.

Hier einige Folgen einer negativen Beziehung zum Essen:

  • Höhere Stresslevel in Bezug aufs Essen, welche sich auf andere Lebensbereiche auswirken können
  • Beeinträchtigung des sozialen Lebens, vor allem Situationen & Events in denen Essen eine Rolle spielt
  • Unstimmigkeiten oder Streitigkeiten in der Beziehung
  • Weniger Fokus auf wichtigere Lebensbereiche wie Familie, Freundschaften, Hobbies oder Job
  • Niedriger Selbstwert und Selbstvertrauen
  • Kann dazu führen, dass du an negativen Ideen festhältst rund um dich selbst, deinen Körper und Gesundheit
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen bei gestörtem Essverhalten (z.B. Verdauungsbeschwerden, Hormonschwankungen, Zyklusschwankungen)

Wie du vielleicht erkennst, wenn dein Kopf damit beschäftigt ist, sich ständig Gedanken rund ums Essen, dein Körpergewicht oder deine Figur zu machen, dann bleibt wenig Kapazität für andere Dinge oder Themen übrig. Und das ist leider der Fall bei vielen Frauen, auch ohne vorliegender oder diagnostizierte Essstörung. Denn aus meiner persönlichen Geschichte sowie der Erfahrung aus der Praxis mit meinen Klientinnen weiß ich, wie allgegenwärtig das Thema Essen, Kalorien, Körpergewicht, gesunde Ernährung, etc. ist – auch ohne Essstörungen.

Wie sieht also das Leben mit FOOD FREEDOM aus?

Es gibt hier natürlich keinen Zielzustand, den du unbedingt erreichen musst oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Denn es geht ja um deine persönliche Beziehung zum Essen, die so individuell und einzigartig ist, wie du selbst.

Was FOOD FREEDOM jedoch beinhaltet:

  • Die Gewissheit, dass die Gerichte und Lebensmittel, die du isst, nicht deinen Wert oder deine Persönlichkeit bestimmen
  • Keine Bewertung der Lebensmittel in „gut/böse“ oder „gesund/ungesund“
  • Ohne Verbote, Schuldgefühle, Regeln, Scham, Scheu, Restriktion oder Bewertung zu essen! Sprich, du lässt die Diätmentalität hinter dir!
  • Den Drang aufzugeben, dich ständig „gesund, brav, clean oder perfekt“ zu ernähren, denn sowas gibt es nicht 100 % der Zeit.
  • dich zu weigern, Kalorien, Punkte oder Makros zu zählen, Portionen abzuwiegen & Co.
  • dich nie wieder dafür zu bestrafen, dass du mal bei einer Mahlzeit, einem ganzen Tag oder sogar mehrere Tage weniger „gesund“ oder mehr gegessen hast
  • dich bei einer gemeinsamen Mahlzeit mit anderen Menschen auf die Gespräche, die gemeinsame Zeit oder auch die Umgebung zu konzentrieren, anstatt auf den „guten, gesunden“ Eindruck, den du hinterlassen möchtest

FOOD FREEDOM ist – ähnlich wie die Anti-Diät-Bewegung oder Intuitive Ernährung – nicht gegen Gesundheit und ausgewogene Ernährung. Denn wenn du deine Beziehung zum Essen verbesserst, hat das natürlich auch einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit:

  • Immerhin fällt die mentale und psychische Belastung weg, dich ständig an Diät-Regeln zu halten, dich einzuschränken oder ein „perfektes“ Bild zu wahren.
  • Abgesehen davon, kann es sein, dass du dich erst durch FOOD FREEDOM auch wirklich ausgewogen ernährst, weil du dir davor vieles nicht erlaubt hast oder einfach viel zu wenig gegessen hast.
  • Auch deine Stresslevel können dadurch reduziert werden, was sich wiederum positiv auf deinen Schlaf, dein Sozialleben, aber auch deinen Stoffwechsel und deine Hormone auswirkt.
gemeinsames Essen

Let’s do this

Zusammengefasst überwiegen die positiven Vorteile, dich deiner Beziehung zum Essen zu widmen. Denn du musst nicht ständig gefühlt 2/3 deiner Zeit und Energie dafür aufwenden, dir Sorgen um deinen Körper und deine Ernährung zu machen.

Wird das schnell und einfach gehen? Ganz ehrlich – nein. Je nachdem, wie es um deine Beziehung zum Essen und dein Essverhalten allgemein steht, ist es dein individueller und einzigartiger Weg (so wie du es bist!) hier Frieden mit dem Essen und deinem Körper zu schließen.

Ich kann dir jedoch versprechen, dass ein befreites Essverhalten diese Reise wert ist!

Will it be easy – no!

Will it be worth it – 100%!

In dem du FOOD FREEDOM in dein Leben (wieder) integrierst, hast du mehr mentale Kapazität dein Leben zu genießen, dich deinen Hobbies sowie deiner Selbstfürsorge zu widmen, und vor allem mehr Zeit, die du mit lieben Menschen frei und unbeschwert verbringen kannst.

Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, egal ob im 1:1 Setting oder in der Gruppe, meld dich gern bei mir.

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