Stress. Ein allgegenwärtiger Begleiter in unser aller Alltag. Mal mehr, mal weniger.
Manchmal habe ich das Gefühl, Stress ist so normal geworden, ja fast schon “hip”, dass wir ihn einfach so hinnehmen ohne uns noch großartige Gedanken darüber zu machen. Jedoch wäre genau das so wichtig, denn Stress – vor allem lang anhaltender Dauerstress – beeinflusst deinen Körper, dein Immunsystem, deinen Schlaf, deinen Stoffwechsel, deine Hormonproduktion und natürlich auch dein Essverhalten!
Daher möchte ich mich in diesem Blogartikel genau diesem Thema widmen: den Auswirkungen von Stress auf dein Essverhalten, aber auch wie dein Essverhalten Stress verursachen kann.
Was ist Stress & wie wirkt er sich auf deinen Körper aus?
Medizinisch betrachtet ist Stress eine körperliche Reaktion, die den Organismus kurzfristig besonders leistungsfähig machen soll (gängiges Beispiel: die Flucht vor dem Säbelzahntiger in der Steinzeit), ohne krankmachende Effekte.
Langanhaltender Stress kann dem Körper und der Psyche jedoch schaden und sich u.a. dein Immunsystem, Herz-Kreislaufsystem, Verdauung, psychische Gesundheit, Hormonbalance, Essverhalten und auch Körpergewicht auswirken. Ob du Stress als positiv oder negativ empfindest, kommt auf deine Bewertung des individuellen Stresslevels an. Grundsätzlich ist eine ausgewogene Balance zwischen Anspannung und Entspannung, also die oft zitierte Work-Life-Balance ein angestrebtes Ziel, um deine Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit zu fördern.
Wie wirkt sich Stress auf dein Essverhalten aus?
Dauerhaft hohe Stresslevel können dazu führen, dass du unter Anspannung deine Essgeschwindigkeit erhöhst, was wiederum in größeren Portionen bzw. Essensmengen resultiert. Denn, wenn du unter Zeitdruck deine Mahlzeiten verschlingen musst, bleibt nicht die Möglichkeit langsam und bewusst zu essen.
Dies wirkt sich wiederum auf dein Sättigungsgefühl, deine Verdauung und dein allgemeines Wohlbefinden aus. Zusätzlich kann schlechtes Gewissen dazu kommen, wenn du einerseits zu viel gegessen hast oder du aus Zeitmangel schnell schnell auf Schokoriegel, Kekse oder Kuchen zurückgreifst.
Dies ist jedoch eine „natürliche“ Reaktion deines Körpers auf dauerhaften Stress. Denn er mag diesen nicht, um jedoch damit klarzukommen, benötigt er ständig Energienachschub. Und gerade zucker- und/oder fettreiche Snacks sind in diesen Situationen die vermeintlich beste Option.
Wie sehr stresst dich deine Ernährung?
Auf der anderen Seite kann dich der ständige Druck bzgl. gesunder Ernährung und Abnehmen ebenfalls stressen – erst recht in den Wechseljahren. Dein Körper ist mit der Hormonumstellung und den damit verbundenen Veränderungen mehr als beschäftigt. Zusätzlich wird er dann auch noch mit zu wenig Energie- und/oder Nährstoffen versorgt, da du ihn auf Diät setzt. Dein Körper kann jedoch nicht unterscheiden, ob dieses Energiedefizit hausgemacht ist oder du dich auf einer einsamen Insel ohne ausreichend Essen befindest. Er erkennt nur die vorliegende „Hungersnot“.
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann hinterfrage gerne einmal deinen Essalltag:
- wie oft verbietest du dir einzelne Lebensmittel oder ganze Lebensmittelgruppen?
- Wie oft streichst oder reduzierst du tagsüber Mahlzeiten, nur um im späteren Tagesverlauf einer Heißhungerattacke zu unterliegen?
- Wie oft hast du ein schlechtes Gewissen, nachdem du etwas gegessen hast, das den gängigen „Diätvorschriften“ nicht entspricht?
Nimm den Druck aus deinem Essalltag! Dein Körper leistet seit jeher großartiges, versorge ihn daher auch mit ausreichend und nahrhafter Energie.
5 Tipps, um deinen (Ess-)Alltag zu entstressen
- Achte auf regelmäßige, ausgewogene & sättigende Mahlzeiten, sodass du deinen Körper kontinuierlich mit Energie & allen Nährstoffen über den Tag verteilt versorgst, wie wäre es z.B. mit einem Nudelsalat mit Kichererbsen?
- Sei auf mögliche stressige Zeiten vorbereitet: ein Termin dauert länger, deine Essenszeiten verschieben sich und der Stresslevel steigt? Dann versorg dich mit Snacks, die du stets griffbereit hast: Nüsse, Obst, Müsliriegel, Buttermilch oder Kefir.
- Eruiere deine Stressoren & versuche diese zu reduzieren. Stresst dich die tägliche Mahlzeitenzubereitung für dich und/oder deine Familie? Dann kann eine Art Speiseplan helfen: wie oft wird zu Hause gegessen, wie viele Personen, wie oft soll Essen bestellt oder auswärts gegessen werden? Welche Speise kannst du aus den Zutaten von Gericht X noch zubereiten?
- Mach es dir einfach: du bist kein schlechterer Mensch, wenn du auf Salat im Glas, Tiefkühlgemüse, Dosenbohnen oder fertige Spätzle zurückgreifst. Wenn es dir hilft, Stress zu reduzieren – go for it!
- Nimm dir Zeit zum Essen, mach deine Mahlzeiten zur Priorität in deinem Tagesplan: durch diese bewussten (Essens-)Pausen kannst du auch Druck aus deinem Alltag rausnehmen. Ganz nebenbei unterstützt du deine Verdauung sowie mentale Gesundheit. Und wenn es nicht bei allen Mahlzeiten möglich ist, dann such die täglich 1 Mahlzeit heraus, die du so bewusst & entspannt wie möglich zu dir nehmen kannst.
Frag dich also immer wieder, wie sehr stresst es mich, meine „vermeintlich gesunden“ Ernährungsgewohnheiten aufrecht zu erhalten? Denn deine Gesundheit & dein Wohlbefinden setzen sich aus mehr Komponenten zusammen als Ernährung, Bewegung & Gewicht!
Und vergiss nie, dass dein Wert nicht von einer Zahl auf der Waage oder den Lebensmitteln, die du isst, bestimmt wird!
Wünschst du dir Unterstützung dabei, deinen Essalltag wieder mit Genuss & Leichtigkeit zu gestalten? Dann vereinbare dir gern ein kostenloses Infogespräch!
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